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Pressespiegel / Archiverschienen am 3. Januar 2005 in der Südwest Presse Ulm: Zur Person: Christiane Hemmerich
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Doch damit begann erst die Erfolgsgeschichte dieser Kinder-Blockausgabe, auf der sich wilde Tiere friedlich begegnen: Hemmerich überzeugte gleich mit ihrem ersten Entwurf auch den Kunstbeirat der Post, der aus Grafik-Designern, Vertretern von philatelistischen Verbänden und Politikern besteht. Als die Marke dann mit einer Auflage von 12 Millionen Exemplaren an die Schalter ging, waren die Postkunden begeistert: Der Kinderblock wurde zur schönsten Marke des Jahres 1995 gekürt.
Seither gehört Hemmerich, die mittlerweile in Tübingen ein Büro für grafische Konzeption und Gestaltung betreibt, zum Kreis der etwa 80 Briefmarken-Designer in Deutschland. Jährlich gehen rund 800 Vorschläge für künftige Briefmarken von Privatpersonen oder Institutionen beim Bundesfinanzministerium ein. Dort sondiert der Programmbeirat die 50 bis 60 Themen für Sondermarken aus. Das Referat Postwertzeichen schreibt dann pro vorgesehener Marke etwa 10 Designer an.
Bei gut 20 Wettbewerben hat Hemmerich bisher Entwürfe eingeschickt. Jede Marke muss einmal in Originalgröße sowie in sechsfacher Vergrößerung oder bei Blocks in dreifacher Größe vorgelegt werden. „Da steckt enorm viel Arbeit drin“, erklärt Hemmerich. Pro Auftrag erhält jeder Wettbewerbs-Teilnehmer 2250 Euro. Gewinnt der Entwurf, verdoppelt sich dieses Honorar. Zudem kann sich der Künstler dann über Folgeaufträge wie Gestaltung von Ersttagsblättern und Sonderstempeln freuen.
Neben der Ausgabe „Für uns Kinder“ und der Ferienmarke 2004 hat die Mutter von zwei Kindern im Jahr 2000 eine der beiden Weihnachtsmarken gestaltet. In der Regel haben die beauftragten Designer sechs Wochen Zeit für ihre Entwürfe. Bei der starken Konkurrenz in Deutschland gehört eine Ablehnung allerdings auch zum Designer-Geschäft. Die muss aber nicht immer weh tun: Vor zwei Jahren hatte Hemmerich zum Thema „Für mehr Toleranz“ zwischen vier grünen Birnen eine Glühbirne eingereiht. Diese Marke wurde zwar nicht realisiert, doch dem Kommissariat der Deutschen Bischöfe in Berlin gefiel das Motiv so gut, dass er es als Weihnachtsgabe im DIN-A 4-Format an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags verteilen ließen.
„Es ist jedes Mal wieder spannend, sich in ein ganz neues Thema einzuarbeiten, wenn ein Auftrag vom Finanzminister kommt“, erklärt
die Designerin, „mit einer Briefmarke kann ich jeden ansprechen: Kinder, normale Postkunden, Sammler, alle Generationen“, sagt die
Tübingerin, „die Briefmarke ist ein Stück Kultur. Diese Entwürfe gehören zu den Aufträgen, die mir am meisten Spaß machen.“
Thomas
de Marco